April 6, 2018
Hannover – „Die angekündigte Reform in der Erzieher(innen)ausbildung ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Christiane Buck, stellvertretende Vorsitzende Nord des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Hannover (NLV). Um dem massiven Fachkräftemangel entgegenzuwirken, will das Land unter anderem das Schulgeld für angehende Erzieher(innen) übernehmen, die eine private Fachschule besuchen. „Das Ziel sollte aber sein, die Ausbildung in das duale System zu überführen, sodass die Auszubildenden von Beginn an eine Vergütung von ihren Ausbildungsbetrieben erhalten. Die duale Ausbildung hat sich seit Jahrzehnten in vielen Berufen bewährt“, sagt Buck.
Doch auch über die Ausbildung hinaus müsse der Beruf deutlich attraktiver werden: „Wer Fachkräfte gewinnen und binden will, muss ihnen ein angemessenes Gehalt zahlen, und zwar Männern und Frauen gleichermaßen“, sagt Buck. Erst wenn das Lohnniveau in der Branche insgesamt deutlich steigt, würden vermehrt Männer diesen Beruf ergreifen.
Durch den Wegfall der Kita-Gebühren wird sich die Nachfrage nach Betreuungsplätzen – und damit nach Fachkräften – weiter deutlich erhöhen. „Neue Kindertagesstätten zu bauen ist sinnvoll. Außerdem werden ausreichend Fachkräfte benötigt, die gute Rahmenbedingungen haben, um die hochwertige Betreuung sicherzustellen. Denn Betreuung ist Bildung“, stellt Buck klar und ergänzt: „Eine gute und verlässliche Betreuung ist wichtig, unter anderem auch als ein Baustein gegen Fachkräftemangel – in der Kinderbetreuung und in anderen Branchen.“ Denn nur wenn Eltern ihre Kinder gut betreut wissen, könnten sie ihren Beruf (in Vollzeit) ausüben.
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