Dezember 10, 2019
Berlin, 10.12.2019 – Gestern war der Deutsche LandFrauenverband (dlv) als Sachverständiger in der Öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu geplanten Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt des Bundes geladen. „Wir sehen in der Stiftung eine Chance! Dafür braucht die Stiftung aber eine langfristig sichergestellte Finanzierung. Wir erwarten echte Hilfe für Engagierte ohne neue bürokratische Hürden. Vor allem fordern wir, dass die Zivilgesellschaft ihren festen Platz in der Stiftung hat“, sagt Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands (dlv).
Eine Kernaussage des dlv in der Anhörung: Die Stiftung muss so angelegt sein, dass sie bedarfsgerechte Angebote für die Engagierten schafft und damit einen Beitrag zu besseren Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement leistet. „Das Augenmerk auf die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung ist richtig. Mindestens genauso wichtig sind Zukunftsfragen im sozialen Bereich“, erklärt Petra Bentkämper. Der dlv fordert deshalb, dass nicht nur digitale, sondern auch soziale Innovationen als Stiftungszweck mit in den Gesetzentwurf aufgenommen werden. Aus Sicht des dlv ist es zudem notwendig, dass die in der Stiftungsarbeit gewonnen Erkenntnisse wieder zurück in den politischen Prozess fließen.
„Es ist eine tägliche Herausforderung für ehrenamtlich Engagierte sich beispielsweise mit Haftungsfragen, der Entrichtung von GEMA-Gebühren oder der Datenschutzgrundverordnung befassen zu müssen. Nicht überall gibt es Anlaufstellen in der Region oder eine übergeordnete Stelle, die helfen kann. Diese Lücken muss die Stiftung schließen“, sagt Petra Bentkämper. Dafür braucht es niedrigschwellige Förderprogramme durch die Bundesstiftung und Angebote für Engagierte, sich beispielsweise in Fragen der Weiterentwicklung ihrer Organisationen zu qualifizieren.
Der Deutsche LandFrauenverband bedauert, dass in den Beteiligungsgremien die Gruppe der zivilgesellschaftlichen Vertretung überstimmbar ist und fordert die Einrichtung von Fachbeiräten. „Wir werden das weitere parlamentarische Verfahren und die zukünftige Arbeit der Stiftung kritisch begleiten. Trotz der Einwände: Für uns bedeutet die Stiftung eine institutionalisierte Stärkung des Engagements in Deutschland“, sagt die dlv-Präsidentin.
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