September 1, 2011
(September 2011)
Ohne das ehrenamtliche Engagement der Bürger und Bürgerinnen könnten viele Aufgaben im sozialen, kirchlichen, kulturellen Bereich, aber auch im Bereich der Interessenvertretung und Lobbyarbeit nicht geleistet werden. Deutschland wäre ohne Ehrenamtliche ärmer, die gelebte Demokratie wäre geschwächt.
Die Form des Engagements hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Anstelle einer langfristigen Mitarbeit in Vereinen bevorzugen viele Ehrenamtliche mittler-weile eine kurzfristige Mitwirkung in zeitlich begrenzten Projekten, Bürgerinitiativen, etc.. Beide Formen ergänzen sich und sind auch in Zukunft wichtig und unerlässlich.
Die LandFrauenarbeit lebt vom ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder und Vor-stände. Dank dieses Einsatzes sind die LandFrauenvereine als Bildungs-, Sozial- und Kulturträger, aber auch als Interessenvertreter für die Lebensqualität auf dem Lande unverzichtbar. Durch das ehrenamtliche Engagement bleiben unsere Dörfer lebendig, der ländliche Raum lebenswert.
Damit das ehrenamtliche Engagement in Vereinen und Verbänden auch in Zukunft im bisherigen Umfang bestehen bleibt, bedarf es einer breiten ideellen, finanziellen und sachlichen Unterstützung von Politik und Gesellschaft.
Die 40 Kreisverbände des NLV haben sich auf ihrer diesjährigen Hauptausschusssitzung mit dem Thema Ehrenamt befasst. Sie fordern:
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die ein ehrenamtliches Engagement neben der Erwerbs- und Familientätigkeit ermöglichen. Vor allem für Frauen, die aufgrund ihrer Familien-, Haus- und Pflegearbeit weniger ehrenamtlich tätig sind als Männer, müssen Anreize für die Übernahme von ehrenamtlichen Aufgaben geschaffen werden
Eine Ausweitung gesetzlicher Bestimmungen für die materielle Absicherung des Ehrenamtes (steuer- und sozialversicherungsrechtlich). Beispielhaft ist die ‚Zeitspende‘ des Ehrenamtes mit Geldspenden steuerlich gleichzusetzen
Eine Verbesserung des Versicherungs- und Haftungsschutzes für Ehrenamtliche
Den Anspruch auf Qualifizierung für ehrenamtliche Aufgaben und auf Freistellung vom Arbeitsplatz für die Teilnahme hieran. Gleichzeitig müssen die im Ehrenamt er-worbenen Schlüsselqualifikationen z.B. beim Wiedereinstieg in den Beruf anerkannt werden
Stärkung der Anerkennungskultur durch Ehrungen und Vergünstigungen für ehrenamtlich Aktive
So wichtig ehrenamtliches Engagement ist, es darf nicht missbraucht werden. Aufgaben der staatlichen Daseinsvorsorge vor allem im sozialen Bereich dürfen nicht auf das Ehrenamt abgewälzt werden, um Arbeitsplätze streichen bzw. Mittel einsparen zu können.