Februar 20, 2018
Hannover – 10.700 Unterschriften, die der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover (NLV) gesammelt hat, spiegeln die Sorgen wider, die die Menschen im ländlichen Raum rund um den Wolf umtreiben. „Wir wollen sensibilisieren im Umgang mit dem Wolf. Denn es ist nicht fünf Minuten, es ist eine Minute vor zwölf“, betonte Christiane Buck, stellvertretende NLV-Vorsitzende, am Freitag bei der Übergabe der Unterschriften an den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies. Die Unterzeichnenden der Aktion fordern, dass ihre Sorgen ernst genommen werden, die Bevölkerung im ländlichen Raum geschützt wird, Schutz für Haus- und Nutztiere, die Erhaltung der Weidetierhaltung, Gewährleistung der Distanz des Wolfes zu Dörfern und landwirtschaftlichen Anwesen. Weiter wollen sie, dass Urlaubsgäste sich sicher fühlen können, mehr Wölfe besendert und auffällige Tiere sofort entnommen werden und dass es klare Konzepte für ein Wolfsmanagement gibt.
„Sie kommen zum richtigen Zeitpunkt – das ist eine Bestärkung für mein Vorgehen“, sagte Olaf Lies. Das Thema Wolf sei für ihn „Chefsache“. Wichtig sei dabei, wieder Sachlichkeit in die Debatte zu bringen, die stark von den extremen Positionen der Wolfsliebhaber und der Wolfsgegner gekennzeichnet sei. Der Artenschutz sei nicht einfach von anderen Tieren auf den Wolf übertragbar, da der Wolf ein Raubtier sei. „Herdenschutz werden wir intensiv fördern. Zum Schutz der Herden müsse bei auffälligem Verhalten auch eine Vergrämung und gegebenenfalls eine Entnahme von Wölfen möglich sein“, sagte der Umweltminister. Schnelle Entschädigungen bei Wolfsrissen und Besenderung aus wissenschaftlichen Gründen stünden auf der Agenda, ebenso wie ein gemeinsames Wolfsmanagement mit Polen.
Christiane Buck und ihre Mitstreiterinnen Edith Schröder, Vorsitzende des Kreisverbandes der LandFrauen Soltau, und Ute Meyer, Vorsitzende des Kreisverbandes der LandFrauen Lüchow-Dannenberg, sprachen auch die besonders schwierige Frage des Deichschutzes an. Der Minister betonte, dass in Fragen des Deichschutzes Maßnahmen ausprobiert werden müssten, um zu verifizieren, ob diese greifen. Nur über diesen Weg ließen sich rechtliche Grundlagen herbeiführen. Die Abordnung der LandFrauen war mit den Vorhaben des Ministers zufrieden. „Wir bleiben gemeinsam dran!“ Dieses Fazit zog Christiane Buck.