Februar 24, 2017

Pressemitteilung – “Dem Wolf Grenzen setzen!”
Kein Hass, sondern Sorgen: Der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover fordert im Gespräch mit Umweltminister Wenzel, den Wolf von Siedlungsgebieten fernzuhalten.
 LandFrauen tragen Minister Stefan Wenzel ihre Sorgen mit dem Wolf vor: Dörte Stellmacher, Bezirksvertreterin Lüneburg im NLV, Barbara Otte-Kinast, NLV-Vorsitzende, Ute Meyer, Kreisvorsitzende Lüchow-Dannenberg und Edith Schröder, Kreisvorsitzende Solt

Hannover – „Der Wolf ist ein beeindruckendes Tier“, schickte Barbara Otte-Kinast gestern ihrem Appell an Umweltminister Stefan Wenzel voraus. „Aber die realen Sorgen aus den Reihen unserer 70.000 Mitglieder liegen mir am Herzen“, sagte die Vorsitzende des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Hannover (NLV). Alarmierende Alltagserfahrungen trugen die Vertreterinnen der LandFrauen aus dem Bezirk Lüneburg vor: Waldkindergärten werden geschlossen oder statten die Kinder mit Trillerpfeifen aus, um vor dem Spiel Alarm zu geben. Eltern haben Angst, ihre Kinder im Freien spielen oder allein zur Bushaltestelle an der Landstraße gehen zu lassen. Wolfsrisse an Weidetieren gehören seit einiger Zeit zum Alltag. „Wer mit dem Wolf leben will, muss ihm Grenzen setzen!“, forderte Otte-Kinast.

„Wir wollen nicht, dass Menschen Angst haben, auf dem Land zu leben“, versicherte der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel. Die Sorgen nehme er ernst. Der Wolf solle verstehen, dass Siedlungsgebiete für ihn tabu seien. Der Minister kündigte an, ab dem Sommer dieses Jahres, drei Wölfe zu „besendern“, das heißt, mit Sendern auszustatten, um das Verhalten der Rudel zu erforschen. Dass das Besendern für den Wolf eine negative Erfahrung sei, ihn also „vergräme“, sahen auch die LandFrauen so, drei Wölfe seien jedoch viel zu wenig.

Der Minister kündigte außerdem an, stärker dafür zu sorgen, dass „Anfütterplätze“ in Siedlungen wegfallen, das heißt zum Beispiel, dass Schlachtabfälle nicht zugänglich für Wildtiere gelagert werden. Wölfe müssten nicht geschossen werden, um sie abzuschrecken, dafür reichten laute Geräusche, wie zum Beispiel ein Silvesterknaller. Außerdem sei Nothilfe immer erlaubt. Wer einem Wolf begegne, dürfe sich mit Wanderstock, Pfefferspray oder Steinen zur Wehr setzen beziehungsweise den Wolf erschrecken.
Der Minister rief dazu auf, zur besseren Datenerhebung und -erforschung der Wölfe, jede siedlungsnahe Wolfssichtung mit Uhrzeit und Ort den Wolfsberatern, der zuständigen Jagdbehörde, der unteren Naturschutzbehörde oder den Landesjägerschaften zu melden. Es sei für die Aufzeichnung nicht zwingend ein Fotonachweis erforderlich. Das Datenmaterial helfe, das Verhalten der Wölfe genauer zu erfassen und auffällige Tiere aufzuspüren.

Am Ende des informativen Austauschs nahmen sich die Parteien vor, zum Thema Wolf und zu weiteren Themen im Gespräch zu bleiben.

Der NLV hat ein Faltblatt zum Thema erarbeitet und sammelt Unterschriften für ein besseres Wolfsmanagement.

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