September 7, 2023

Pressemitteilung: Der Wolf in Niedersachsen: Sorgen ernst nehmen!
In der Bevölkerung in vielen ländlichen Regionen Niedersachsens geht die Angst um: beim Aufenthalt im Wald, um ihre spielenden Kinder, um ihre Tiere auf der Weide. Der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover fordert, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und zügig ein regional differenziertes Bestandsmanagement umzusetzen.
Foto: Rolfes/DJF

Hannover, 07.09.2023 Längst ist eine Wolfssichtung in verschiedenen Gebieten Niedersachsens keine Seltenheit mehr. 48 Rudel, 3 Paare und 2 residente Einzeltiere leben laut Wolfsmonitoring derzeit in Niedersachsen, das sind rund 500 Tiere. Die Zahl entspricht in etwa einem Drittel der bundesweiten Wolfspopulation. Die meisten Wölfe leben in der Heide oder an der Küste. Allein im Raum Cuxhaven gab es seit 2008 mehr als 400 tödliche Übergriffe auf Weidetiere.

„Wenn mein Mann und ich nachts wach werden, weil in der Nähe unseres Hofes die Wölfe heulen, ist es schon beängstigend und unser Sorge gilt unseren Tieren, die dann gerade nicht im Stall sind“, berichtet Marita Eschenhorst, Vizepräsidentin Süd im NLV-Präsidium aus Barnstorf (Landkreis Diepholz). Anne-Dörthe Neumann, NLV-Bezirksvertreterin Stade, aus Fredenbeck ergänzt: „Mein Mann und ich haben uns mit Blick auf die Weidetierrisse in der Nachbarschaft und aus Sorge um unsere Kälber in Iglus und unsere Tiere in Boxenlaufställen gerade zwei Hütehunde angeschafft.“ Die Angst, die sich im NLV-Präsidium bemerkbar macht, geht auch bei vielen Familien in ländlichen Regionen Niedersachsens um. Insbesondere sorgen sich auch Eltern um ihre Kinder.

„Wir begrüßen ausdrücklich, dass der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, die spezielle Situation Niedersachsens im Hinblick auf den Wolf zur Chefsache erklärt hat und in Berlin thematisiert. Denn es muss möglich sein, dort, wo der Wolf viele Nutztierrisse verursacht und ein Herdenschutz kaum möglich ist, schnell und angemessen zu reagieren und den Wolfsbestand zu reduzieren“, fordert Elisabeth Brunkhorst. „Als Interessenvertretung für Frauen und Familien im ländlichen Raum sehen wir darüber hinaus, wie das häufige Auftreten des Wolfes das Leben im ländlichen Raum beeinträchtigt, viele Menschen fühlen sich von der Politik mit dieser Sorge allein gelassen“, ergänzt die NLV-Präsidentin. Die Politik müsse die Menschen mit ihren Sorgen in den betroffenen Gebieten ernst nehmen und bei Entscheidungen mehr einbeziehen.

Über den Niedersächsischen LandFrauenverband Hannover e.V.

Der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover e. V. (NLV) vertritt die Interessen aller Frauen und Familien im ländlichen Raum Niedersachsens – unabhängig von Alter, Beruf und Herkunft. Mit 62.000 Mitgliedern in 259 Ortsvereinen und 38 Kreisverbänden ist er der größte Mitgliedsverband im Deutschen LandFrauenverband. Sein Verbandsgebiet erstreckt sich in Niedersachsen östlich der Weser. Der NLV setzt sich ein für die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Situation von Frauen, für Bleibeperspektiven im ländlichen Raum, die Stärkung der Hauswirtschaft als Alltagskompetenz und Profession und den Dialog zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern. Weitere Schwerpunkte des NLV sind Bildungs- und Projektarbeit. Präsidentin ist Elisabeth Brunkhorst.

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