Januar 8, 2018
Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) nimmt die Situation von Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben in den Blick. In seinem Positionspapier zeigt er politischen Handlungsbedarf auf.
„Das Hofleben ist nicht nur Bullerbü-Romantik. Oft sind es gerade Frauen, die für die Kindererziehung und die Pflege von Angehörigen verantwortlich sind. Sie müssen den Balanceakt zwischen Familie, Haushalt, landwirtschaftlichem Betrieb – und in vielen Fällen auch dem eigenen Beruf und Ehrenamt – meistern, das ist keine leichte Aufgabe“ erklärt Petra Bentkämper, dlv-Präsidiumsmitglied. „Gerade die Erziehungs- und Pflegearbeiten werden oft nicht, oder nur unzureichend anerkannt. In diesen Zeiträumen können die Frauen nur in geringem Maße in die Rentenkasse einbezahlen – das rächt sich im Alter.“ Hinzu komme, so dlv-Präsidentin Brigitte Scherb, dass das komplexe Ehe-, Erb- und Steuerrecht in der Landwirtschaft und die speziellen Absicherungsmöglichkeiten, sehr undurchsichtig und schwer verständlich seien.
„Häufig sind es die Frauen auf den Höfen, die diversifizierte Bewirtschaftungskonzepte wie Green Care oder Direktvermarktungsstrategien entwickeln“ stellt Petra Bentkämper fest. „Diese Unternehmerinnen stärken mit ihren innovativen Ideen den ländlichen Raum. Allerdings sind die Hürden hoch, Förderungen für solche Projekte zu erhalten.“
Der Deutsche LandFrauenverband fordert daher ein eigenständiges Agrarministerium mit einem starken Ressort für ländliche Räume, in dem Frauen und ihre Anliegen mehr Beachtung finden und mehr Förderung erhalten, beispielsweise in Form eines eigenen Referates. Die Leistungen von Frauen in der Landwirtschaft müssen von der statistischen Erhebung erfasst werden. Ebenso ist der flächendeckende Ausbau von Beratungs- und Weiterbildungsangeboten für Frauen in der Landwirtschaft von Nöten, dazu gehören insbesondere Angebote zu den Themen Ehe- und Erbrecht, Steuerrecht und Absicherung sowie Hofübergabe.
Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF
Hier kommen Sie zum Positionspapier