September 12, 2019
Berlin, 11.09.2019 – Mit dem „Grünen Knopf“ hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein Textilsiegel ins Leben gerufen, das ökologische und soziale Standards gewährleisten will. Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) befürwortet das Siegel als ersten Schritt zu fairen Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Textilbranche und erhofft sich insbesondere Verbesserungen für die dort tätigen Frauen. Dazu sagt die Präsidentin des dlv, Petra Bentkämper: „Wir können erst wirklich dann zufrieden sein, wenn Textilarbeiterinnen endlich anständig bezahlt werden und ausreichend sozial abgesichert sind.“
Das staatliche Siegel gibt zunächst nur in zwei Produktionsstufen eine Gewährleistung für die Einhaltung einer Reihe von ökologischen und sozialen Standards. In der zweijährigen Einführungsphase sind die Produktionsstufen Schneiden, Nähen und Waschen einbezogen. Die Anforderungen umfassen unter anderem die Bezahlung nach Mindestlohn, die Begrenzung der Arbeitszeit, bezahlte Überstunden sowie Regelungen zu Mutterschutz und Leistungen für Schwangere und Mütter. Existenzsichernde Löhne als Kriterium sollen zu einem späteren Zeitpunkt ins Siegel aufgenommen werden.
„Die Arbeitsbedingungen von Frauen im Textilbusiness müssen besser werden und es ist gut, dass der Grüne Knopf das in den Blick nimmt“, sagt Bentkämper. Der dlv fordert seit längerem ein Umdenken in der Textilwirtschaft und ruft zu mehr Nachhaltigkeit beim Konsum auf. „Damit das neue Siegel etwas bewirken kann, tragen aber auch wir als Verbraucherinnen und Verbraucher Verantwortung. Wir sollten T-Shirts und Co. bewusst auswählen und uns darüber informieren, wie unsere Kleidung produziert wurde.“
Anlagen