November 2, 2018
Berlin, 1.11.2018 – Gute Geburtshilfe ist genauso wichtig wie gute Pflege! Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) schließt sich dem Motto des Deutschen Hebammenverbandes e.V. an und fordert die Aufnahme der Hebammen in das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG). Die Bundesregierung will mithilfe eines Sofortprogramms den Personalengpass in der Pflege verringern und die Versorgungsqualität verbessern.
„Die geplanten Verbesserungen für das Pflegepersonal in Kliniken begrüßen wir. Aber das Gesetz greift zu kurz, wenn es nur Pflegeberufe in den Blick nimmt. Es muss für alle Gesundheitsberufe und damit auch für die Geburtshilfe gelten! Wir unterstützen daher die Forderung der Hebammen voll und ganz“, sagt Brigitte Scherb, Präsidentin des dlv. „Hebammen leisten wertvolle Arbeit, die aus der Geburtshilfe nicht wegzudenken ist. Sie dürfen daher nicht unberücksichtigt bleiben.“
Die Lage der Hebammen und damit die Versorgung von Schwangeren verschärft sich.
Aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen und hoher Versicherungskosten geben immer mehr Hebammen ihren Beruf auf oder konzentrieren sich nur noch auf die Vor- und Nachbetreuung der Schwangeren. Die Folge: Werdende Mütter können sich bei einer Entbindung in der Klinik nicht mehr darauf verlassen, dass eine Hebamme die ganze Zeit für sie da ist, weil sich viele Hebammen in Krankenhäusern um mehrere Frauen gleichzeitig kümmern müssen.
„Vor allem im ländlichen Raum werden die Folgen des Hebammenmangels sichtbar. Viele Kreißsäle werden geschlossen und die Versorgung von Frauen ist nicht immer ausreichend gesichert. Es muss gewährleistet sein, dass alle Frauen auch in Zukunft ihr Recht auf Hebammenhilfe wahrnehmen können“, so Brigitte Scherb. „Wir fordern daher den Bundestag auf, Hebammen in das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz aufzunehmen.“
Anlagen