Februar 22, 2018
Hannover – „Jede von Gewalt betroffene Frau muss einen Platz im Frauenhaus finden, keine Einzige sollte abgewiesen werden!“ Aktuelle Medienberichte machen Elisabeth Brunkhorst wütend. Denn einer Abfrage des NDR-Regionalmagazins zufolge sind im vergangenen Jahr mehr als 2.600 Frauen, die unmittelbar von Schlägen oder Vergewaltigung bedroht waren, in den 40 niedersächsischen Frauenhäusern aus Platzmangel abgewiesen worden. Das seien mehr als überhaupt aufgenommen wurden. Die Zahl der dazugehörigen Kinder sei unklar. „Dieser Zustand ist unhaltbar und widerspricht auch den gesetzlichen Grundlagen“, sagt die Beisitzerin für Sozial- und Gesellschaftspolitik im Vorstand des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Hannover (NLV). „Wir fordern, in allen Landkreisen Frauenhäuser mit ausreichend Plätzen einzurichten, ihre Finanzierung auf Dauer sicherzustellen und hauptsächlich aus Landesmitteln zu leisten“. Es dürfe nicht sein, dass die Frauenhäuser bei Investitionen auf Spenden angewiesen sind.
Eine Lösung muss aus Brunkhorsts Sicht auch dafür her, dass Frauen nach der ersten akuten Phase das Frauenhaus wieder verlassen können. Hierfür fehlten ihnen nicht selten die finanziellen Mittel. „Diese Frauen brauchen von öffentlichen Trägern finanzierten Wohnraum, bis sie sich auf eigene Beine stellen können, hier ist die Politik gefordert“, sagt Brunkhorst. Denn wenn den Frauen kein Wohnraum zur Verfügung gestellt wird, blockieren sie die Plätze in den Frauenhäusern häufig unnötig lange.
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