Januar 7, 2022
Berlin, 07.01.2022 – Vielversprechende Lösungen für die angestrebte Mobilitätswende werden meist in urbanen Zentren entwickelt und erprobt. Der Deutsche LandFrauenverband e.V. (dlv) warnt in seinem aktuellen Positionspapier: Nachhaltige Mobilitätskonzepte lassen sich nicht von den Ballungsräumen auf ländliche Regionen übertragen. Zu sehr unterscheiden sich Stadt und Land in Rahmenbedingungen und Infrastruktur. Der dlv weist deshalb darauf hin, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarten Klimaschutzziele und der Beitrag des Verkehrssektors dazu nur dann eingehalten werden können, wenn jetzt die Weichen für eine Mobilitätswende auch in ländlichen Räumen gestellt werden.
„Für eine Mobilitätswende auf dem Land müssen viele Aspekte berücksichtigt und Teilhabe, Erreichbarkeit und Klimaschutz in Einklang gebracht werden. Dafür braucht es neben der Förderung neuer Antriebstechnologien und dem Ausbau des ÖPNV auch kreative Lösungen, die ein öffentliches Mobilitätsangebot sicherstellen und die Bedingungen vor Ort berücksichtigen. Es sind neue flexible Mobilitätslösungen, wie bedarfsorientierten On-Demand- und Sharing-Angebote gefragt, um die Attraktivität und Lebensqualität des ländlichen Raums als Wohn- und Arbeitsstandort zu erhalten“, sagt dlv-Präsidentin Petra Bentkämper. Dass schon viele gute Ansätze im Koalitionsvertrag festgehalten sind, begrüßt der dlv und mahnt gleichzeitig, bei der Ausgestaltung konkreter Maßnahmen auf die unterschiedlichen Voraussetzungen in den vielfältigen Regionen Deutschlands ein besonderes Augenmerk zu richten.
Jutta Kuhles, Präsidiumsmitglied des dlv und Vorsitzende des Fachausschusses ländliche Räume, betont: „Damit die Mobilitätswende auf dem Land gelingen kann, muss die Stadt- und Dorfentwicklung konsequent mitgedacht werden: Nur wenn wohnortnahe Daseinsvorsorge und ein flächendeckender Glasfaserausbau sichergestellt sind, kann auch Pkw-Verkehr auf dem Land reduziert werden.“
Im Positionspapier „Weichen stellen für die Mobilitätswende auf dem Land“ appelliert der dlv an jede und jeden Einzelnen, die eigenen Konsum- und Mobilitätsgewohnheiten zu hinterfragen, um diese mit dem Klimaschutz in Einklang zu bringen.
Sie finden diese Meldung hier als PDF, das Positionspapier steht hier zum Download bereit.