Dezember 17, 2021
Berlin, 17.12.2021 – Angesichts der prekären Situation, in der viele tierhaltende landwirtschaftliche Betriebe sind, fordert der Deutsche LandFrauenverband e.V. (dlv) die neue Bundesregierung dazu auf, unverzüglich zu handeln. Zukünftig noch härtere internationale Wettbewerbsbedingungen, der zu erwartende Rückgang der Binnennachfrage sowie vielfältige inländische Auflagen verschärfen die Situation zunehmend. In seinem aktuellen Positionspapier weist der dlv darauf hin, dass im Koalitionsvertrag das Bekenntnis zum Umbau der deutschen Nutztierhaltung gemäß den Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung (Borchert-Kommission) fehlt.
„Die Empfehlungen sind von einem breiten Bündnis im Konsens erarbeitet worden. Sie liefern hervorragende Lösungsansätze für die dringend benötigte Planungssicherheit und eine echte Perspektive für viele gebeutelte Tierhalterinnen und Tierhalter. Diese brauchen Klarheit bezüglich der Haltungskriterien für alle Tierarten sowie Finanzierungs- und Rechtssicherheit für Stallbauten“, sagt dlv-Präsidentin Petra Bentkämper. Dass diese, gemeinsam mit vielen anderen Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft, im Koalitionsvertrag nicht berücksichtigt worden sind, hat der dlv bereits zum Ende der Koalitionsverhandlungen kritisiert.
Im Positionspapier „Zukunft der Nutztierhaltung in Deutschland: Chancen erkennen, Rahmen schaffen, Familienbetriebe stärken“ verdeutlicht der dlv, dass neue Haltungsformen das Tierwohl noch mehr erhöhen und damit bestenfalls auch die Wertschätzung tierischer Produkte und die Zahlungsbereitschaft der Verbraucherinnen und Verbraucher gesteigert werden. Von der Verbraucherschaft erwartet der dlv ein klares Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft an der Ladentheke. Die LandFrauen machen sich in diesem Zusammenhang für ein 5D-basiertes (in Deutschland geboren, aufgezogen, gemästet, geschlachtet, verarbeitet) Fleischangebot im Lebensmitteleinzelhandel stark.
Juliane Vees, erste Vizepräsidentin des dlv, fordert: „Landwirtinnen und Landwirte dürfen nicht weiterhin Getriebene von Ordnungsrecht, gesellschaftlichen Protesten und Gerichtsurteilen sein. Wir werden auf verschiedenen Ebenen den Dialog suchen und Überzeugungsarbeit im Sinne der landwirtschaftlichen Familien leisten.“
Eine Zukunft der Nutztierhaltung in Deutschland ist nur dann gewährleistet, wenn die Transformation so gestaltet wird, dass landwirtschaftliche Betriebe davon auskömmlich leben können.
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